Historie
Im Protokoll einer Feuerwehrversammlung von 1927 ist ein erster Hinweis auf eine Gründung einer Feuerwehr Musikkapelle zu finden. Zitat: Zum Schluss wurde noch die Gründung einer Feuerwehr – Musikkapelle angeregt, bindende Beschlüsse wurden hierüber jedoch nicht gefasst.
Erst drei Jahre später wurde bei einer außerordentlichen Corpsübung und Versammlung, am Sonntag den 12.Januar um 2 Uhr nachmittags, von 69 Anwesenden Kameraden mit 44 Ja Stimmen und 24 Nein Stimmen sowie 1 Enthaltung die Gründung einer Kapelle beschlossen.
Es wurde mit Schalmeien-Instrumenten unter der Leitung von Wilhelm Waldmann begonnen.
Im Oktober 1932 erfolgte die Umstellung auf Blasinstrumente. Nach dem Tod des amtierenden Leiters Wilhelm Waldmann im Jahre 1934 übernahm der junge Trompeter Alwin Wode die Stabführung. In dieser Zeit baute Alwin Wode den Musikzug kontinuierlich durch viele Übungsabende aber auch Auftritte in und in der näheren Umgebung von Schwiegershausen auf.
Der Kriegsausbruch ließ auch in Schwiegershausen das Musizieren ruhen. Viele Kameraden waren auch hier zu beklagen.
Erst im Frühjahr 1949 wurde der letzte Leiter des Musikzuges, Alwin Wode, durch die Führung der Freiwilligen Feuerwehr beauftragt, wieder einen Musikzug zu aktivieren. Diese erneute Reaktivierung nahmen wir im Jahre 1999 zum Anlass unser 50jähriges Wiedergründungsfest, mit großem Erfolg zu feiern. Die ersten Übungsabende des neu aufgestellten Musikzuges fanden in den Klassenräumen der Volksschule statt. Danach wechselte man in den Gasthof „Zur Linde“. Viele Übungsabende und Auftritte folgten. Zu den auswärtigen Auftritten wurde mit Trecker und Gummiwagen von Helmut Bierwirth gefahren. 1951 belegte der Musikzug bei einem Musikwettstreit in Mechtshausen den 1. Preis bei dem Wahlvortragsstück und den 2. Preis beim Pflichtstück. Den größten Erfolg konnte die Kapelle beim 41. Niedersächsischen Landesfeuerwehrtag in Holzminden erringen. Unter stärkster Konkurrenz und als kleinste Besetzung wurde der 3. Platz belegt. Bei einem Musikwettstreit auf Landesebene in Bad Pyrmont wurde eine Silbermedaille errungen.
1968 übernahm Heinrich Schreiber die Leitung des Musikzuges. Der gelernte Musiker wurde 4 Jahre in Bad Sachsa im Posaunen- und Cellospiel ausgebildet. Heinrich Schreiber formte die Gruppe auf seine Art und machte sich und den Musikzug Schwiegershausen weit über seine Grenzen bekannt. Heinrich Schreiber gab im Jahr 2002 die musikalische Leitung an Gerhard Wode ab und wurde zum Ehrenkapellmeister ernannt. Die „Heinrich, Heinrich“-Rufe bei den Schützenfesten, sowie seine Solisteneinlagen mit der Posaune, werden allen unvergesslich bleiben. Er verstarb im Jahr 2009.
2002 übernahm Gerhard Wode die Leitung des Musikzuges der Freiwilligen Feuerwehr Schwiegershausen nachdem er seit der Wiederbegründung im Jahr 1949 bereits die gesamten Koordinierungsaufgaben übernommen hatte. Dieses hat er mittlerweile an seinen Sohn Wolfgang abgegeben. Wolfgang Wode hat mit einigen „jüngeren Kapellenmitgliedern“ begonnen sich um die Nachwuchsausbildung zu kümmern, nachdem in der letzten Zeit doch der eine oder andere Stammmusiker aus gesundheitlichen Gründen, das Musizieren aufgeben musste. Gerhard Wode leitete den Musikzug bis 2010 und übergab den Taktstock an Thomas Jünemann aus Renshausen. Thomas Jünemann war zuvor schon seit vielen Jahren als Klarinettist im Musikzug aktiv. Mit ihm konnte der Musikzug einen weiteren Vollblutmusiker als Dirigenten gewinnen, welcher mit viel Elan und Engagement bei der Sache ist und die Erfolgsgeschichte des Musikzuges fortsetzen wird. Gerhard Wode wurde zum Ehrenkapellmeister ernannt.
An dieser Stelle sei ein ganz großes Lob an unsere Gründungsmitglieder von 1949 gesagt, die immer wieder in unserer Nachwuchsaufbauphase, trotz gesundheitlicher Schwierigkeiten, gesagt haben: „Wir halten zur Stange bis ihr auf eigenen Füßen stehen könnt.“ Dieses sei gleichzeitig ein Appell an unsere Nachwuchsmusiker/innen und auch an alle jungen Menschen, die sich in irgendeiner Weise in einem Verein betätigen: Es gehören viele Pflichten und vor allen dingen Kameradschaft und Disziplin zu einem harmonischen Miteinander. Unsere älteren Musiker haben es uns vorgemacht. Lasst uns versuchen, es ihnen gleichzutun oder sogar besser zu machen, was aber sehr schwer fallen wird. Bisher ist es uns ganz gut gelungen, die Erfolgsgeschichte weiterzuführen. Dank dem Nachwuchs, teilweise aus eigenen Reihen, ist der Musikzug heute breit aufgestellt. Weiterhin konnten einige Musiker aus unseren Nachbarorten als feste Mitglieder gewonnen werden. Der Musikzug ist also auf einem guten Weg in die Zukunft, wenngleich es weiterhin Nachwuchs bedarf, um eben diese Zukunft weiter zu sichern. Wenn ihr Lust habt, an der Erfolgsgeschichte des Musikzuges mitzuwirken, dann meldet euch bei uns!
Was fängt man in einem Jahr ohne „eigenes“ Schützenfest mit einem freien Pfingstwochenende an? Diese Frage musste sich der Musikzug Schwiegershausen dieses Jahr stellen.
Bereits im Frühjahr 2015 wurde daher der Plan gefasst, eine gemeinsame Fahrt zu unternehmen. Als Ziel wurde recht schnell der Spessart ins Auge gefasst.
Am Pfingstsamstag um 8 Uhr ging die Reise los. Mit im Gepäck waren nicht nur diverse geistige Getränke und kleine Pausensnacks, sondern auch die PartnerInnen der aktiven MusikerInnen. Für alle Eventualitäten war also gesorgt.
Nach einem kurzen Zwischenstopp im idyllischen Kurort Bad Orb ging es geradewegs Richtung Aschaffenburg. Ziel: Landhotel Klingerhof. Allerdings kam der Bus nicht sehr weit. Mitten im Wald – in den der Reisebus der Firma Assmann über eine ominöse Umleitung geschickt wurde – wurden die Reisenden von einer Gruppe Räuber überfallen. Sie nahmen zwei Geiseln (die leider am Baum aufgeknüpft wurden), stahlen die Armbanduhren (die für einen geringen Betrag zurück gekauft werden konnten) und flößten den verängstigten Musikern dubiose Alkoholika ein (Äppelwoi und Kräuterschnaps). Da die Räuber mit dieser Bande allerdings nichts anzufangen wusste, durfte der Musikzug schließlich doch zum Hotel weiterreisen.
Inspiriert vom sonntäglichen Streifzug durch Aschaffenburg und die Geschichte der Stadt unter der fachkundigen Führung von (Jo)Achim, beschloss die Reisegruppe, in einem Wettstreit den Räuberhauptmann bzw. –hauptfrau zu ermitteln. In den Disziplinen Holzsägen, Holzhacken und Wildschwein-Speerwurf sowie bei einem Wissenstest setzte sich schließlich Kerstin Jünemann an die Spitze der Bande. Ihr Sieg wurde mit einem prächtigen Räubermahl ausgiebig gefeiert. Frei nach dem Motto „Wo gesungen wird, da lass dich nieder; böse Menschen kennen keine Lieder“ wurde die ganze Nacht hindurch gesungen, gelacht und gefeiert.
Am Pfingstmontag ging es dann wieder zurück in heimatliche Gefilde. Der Abschied vom weltbesten Kellner-Azubi – Alexander Popp – fiel zwar schwer, aber im Südharz fängt die Schützenfestsaison bald wieder an. Die MusikerInnen konnten die Abreise also nicht umgehen. Die Rückreise verlief ohne besondere Vorkommnisse – von Räubern weit und breit keine Spur.
Der Ausflug ins Land der Räuber hat allen sehr gut gefallen und Räuberhauptfrau Jünemann hat ihre ganze Truppe wieder heil mit nach Hause gebracht. Es muss ja nicht der letzte gemeinsame Ausflug gewesen sein. Das nächste Pfingstwochenende ohne Schützenfest kommt sicherlich bald …
Auch wenn der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr zurzeit stolz auf 25 aktive Mitglieder sein kann, wollte er sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen, sondern auf sich aufmerksam machen. Denn er lud zu einem bunten, von Neugier und Musik getragenen Info-Nachmittag auf den Saal des Gasthauses OhneSorge ein.
Es fanden sich interessierte Bürger fast jeden Alters ein, die nicht „nur“ den Klängen des Musikzuges lauschen, sondern auch mal selbst antesten wollten, wie sich eine Querflöte, eine Trompete oder andere Instrumente spielen lassen.
Und der sechsjährige Milo war nicht der einzige, der vom Notenvirus erfasst wurde. Denn viele genossen neben der Musik sowie Kaffee und Kuchen auch die Möglichkeit, sich selbst als Musiker oder Musikerin zu versuchen. Und nicht selten wurde über das nie vermutete Talent gestaunt.
Da wegen Überschneidungen mit anderen Veranstaltungen der eine oder die andere nicht zum Schnuppertag kommen konnte, wird es für die kleinen Interessierten noch einen Zusatztermin geben. Dieser wird rechtzeitig bekannt gegeben.
Natürlich sind auch weiterhin alle Interessierten herzlich eingeladen, bei einem Übungsabend reinzuschnuppern. Der Musikzug übt jeden Mittwoch von 19:30 bis 21:30 Uhr im Gasthaus OhneSorge. Bei Fragen können die Mitglieder des Musikzuges natürlich jederzeit angesprochen werden.